Workshop von Tilman Aumüller, Jacob Bussmann, Arne Salasse, Ruth Schmidt
Antagonism – The Bothering ist eine Entwendung von „Magic – The Gathering“, das seit den 90ern als Fantasy-Kartenspiel auf Schulhöfen und in Comicläden gespielt wird.
Antagonism – The Bothering ist auch ein Kartenspiel, allerdings nicht am Tisch gespielt, sondern für Gruppen auf einen Raum ausgeweitet – und statt Trollen und Magiern kämpfen Diskursformationen, Theoretiker_innen, Kunstwerke, Figuren der Popkultur und Geschichte gegeneinander. Und wie im Original, so gilt auch hier die „goldene Regel“: Es gibt keine Regel, die nicht durch eine andere Regel, oder einen anderen Score der auf den Karten steht, verändert werden kann und so in die ganze Spielmechanik verschiebt.
Aber Antagonism the Bothering ist nicht nur eine eine spielerische Übertragung der Behauptung von Laclau/Mouffe, dass alles Formation innerhalb eines antagonistischen Kampfes werden kann, sondern ist ein Spiel-in-Entwicklung, dessen Regeln daher selber zwischen den Spielenden ausgehandelt werden müssen. Während des Spielens muss entschieden werden, wer mit was Fronten und Querfronten bildet, Welche Werte und Eigenschaften „Kraturen" erhalten, und welche Karten fehlen und neu ins Spiel eingebracht werden.
Am Ende ist Antagonism – The Bothering so doch eine Art „Gathering“. Die Karten und Konstellationen, die das Spiel erzeugt, sind Anlass ins Gespräch zu kommen und zu diskutieren. Und mit jedem Schadenspunkt steigt nicht nur der Alkoholpegel, mit jedem neuen Spielen erweitert sich auch die Kartensammlung um die Themen der Orte, an denen gespielt wurde.
Dauer: variabel
Teilnehmer*innen: 4 - 30
Erstmalig stattgefunden August 2018 als „Making-of“ im Rahmen von Flausen - Artist in Residence am Theaterlabor Bielefeld